Ferienlager – Kosten, Vorteile & Nachteile

Ein Ferienlager ist eine Option, dem Kind einen Urlaub zu ermöglichen, auch wenn Eltern keine Zeit haben. Foto: © Drazen / stock adobe

Berufstätige Eltern haben eines gemeinsam: Jedes Jahr müssen sie sich um die Betreuung der Kinder in den Ferien kümmern. Denn die Urlaubstage reichen nicht aus, um sämtliche Ferientage abzudecken.

Wohin mit dem Nachwuchs, wenn auch die Großeltern arbeiten oder weit entfernt wohnen? Sind die Kinder schulpflichtig und weitgehend selbstständig, kommt ein Ferienlager infrage. Doch welche Vor- und Nachteile und Kosten hat eine Ferienfreizeit, und ist sie auch für Geringverdiener erschwinglich?

Was kostet ein Ferienlager?

Ein Ferienlager für die Kinder hört sich zunächst nach einer günstigen Alternative zum Familienurlaub an. Doch ist es das auch? Wie die Antwort auf diese Frage ausfällt, hängt vom Reiseziel, der Dauer des Aufenthalts sowie von der Art und der Anzahl der Angebote ab.

Zudem nehmen die Beschaffenheit der Unterkunft und die Verpflegung Einfluss auf den Preis. Sind alle Aktivitäten darin enthalten, oder fallen Zusatzkosten an? Damit es nicht zu einer bösen Überraschung kommt, empfiehlt es sich, Angebote vor der Anmeldung sorgfältig zu prüfen und mit anderen zu vergleichen.

Eine Sommerfreizeit in Deutschland kostet für fünf bis sieben Übernachtungen durchschnittlich 300 bis 700 Euro. Reiterferien sind mit 450 Euro teurer. Innerdeutsche Sprachreisen sind ab 500 Euro zu haben. Führen die Sprachreise ins Ausland, sollten Eltern mit Kosten rechnen, die zwischen 1.000 und 2.000 Euro liegen. Hinzu kommen die Flugkosten.

Welche Vorteile bietet ein Ferienlager?

Eltern, die selbst einmal eine Ferienfreizeit miterlebt haben, wissen um die Vorteile, die eine solche Reise bietet. Ein Ferienlager ist ein Erlebnis für Kinder ab dem Grundschulalter. Doch auch 16-Jährige finden Angebote, die ihren Interessen zusagen. Beispiele dafür sind Sport-Camps, in denen Jugendliche mit Gleichaltrigen in Wettstreit treten können. Freizeitaktivitäten wie Geocaching und Lagerfeuer kommen bei großen und kleinen Menschen an.

Selbst Lernen macht Spaß – beispielsweise in einem Sprach-Camp. Mit dem Pauken von Vokabeln hat dieses nichts gemein, denn hier lernt das Kind gleichsam nebenbei, frei zu sprechen.

Kleine Akrobaten polieren ihr Selbstbewusstsein und ihre Körperbeherrschung in Zirkus-Camps auf. Pferdefreunde erleben unvergessliche Reitferien und lernen, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.

Gleich welchen Schwerpunkt die Ferienfreizeit hat – Kinder, die daran teilnehmen, haben die Chance, neue Freundschaften zu schließen. Kommt es zu Streit, lernen sie Wege, damit umzugehen. Digitale Medien haben im Leben der heutigen Jugend einen großen Stellenwert. In einem Ferienlager haben Facebook & Co. jedoch nichts zu suchen. Kinder erfahren, dass es bessere Möglichkeiten gibt, Freunde zu finden und gemeinsam Spaß zu haben.

Fernab vom Computer lernen sie, wie wichtig es ist, sich aufeinander verlassen zu können, etwa beim Überlebenstraining oder Klettern. Fußball und andere Sportarten fördern ebenso die Teamfähigkeit.

Eltern brauchen sich um ihren Nachwuchs nicht zu sorgen, denn es fahren ausreichend Betreuer mit, die ihm helfen, sich zurechtzufinden. Die geschulten betreuer wissen, wie sie die Kompetenzen und Fähigkeiten der Kinder bei Spiel, Spaß und Abenteuern stärken.

Und welche Nachteile hat ein Ferienlager?

Ein Ferienlager hat jedoch auch Nachteile. Eltern, die eine Ferienfreizeit in Erwägung ziehen, sollten prüfen, ob ihr Nachwuchs bereit ist, ohne Vater und Mutter die Ferien zu verbringen. Probleme könnte es bei jungen Kindern geben, die es nicht gewohnt sind, woanders als zu Hause zu übernachten. Brauchen die kleinen Menschen die Nähe ihrer Eltern noch, hat das Ferienglück wegen des aufkommenden Heimwehs bald ein Ende.

Ist das Kind schüchtern und hat Kontaktschwierigkeiten, kommt ein Ferienlager nur in Betracht, wenn ein älteres Geschwisterkind oder ein Freund mit in die Ferienfreizeit fährt. Anderenfalls bleibt es besser zu Hause, bis es etwas mehr Selbstbewusstsein hat.

Ob ein Ferienlager das Richtige ist, hängt zudem von der Gesundheit des Kindes ab. Braucht es spezielle Nahrung oder tägliche medizinische Unterstützung, erfordert dies eine zusätzliche Recherche nach einem geeigneten Angebot. Probleme könnte es bei den Mahlzeiten geben. Anders als in der Familie sind die Gerichte nicht auf den Geschmack eines Einzelnen abgestimmt. Deshalb ist jeder Teilnehmer gezwungen zu essen, was ihm angeboten wird.

Eine hohe Hürde sind die Kosten, die für das Ferienlager anfallen. Insbesondere summieren sich diese, falls mehr als ein einziges Familienmitglied mitfährt oder Zusatzangebote Mehrkosten verursachen. Eltern können jedoch staatliche Hilfen erhalten und auf bezuschusste Ferienfreizeiten zurückgreifen.

Wie finde ich das passende Ferienlager?

Um das richtige Ferienlager für Ihr Kind zu finden, sollten Eltern ihre Kinder kennen und es nach seinen Vorlieben befragen. Welches Hobby hat es, ist es abenteuerlustig und mag es Herausforderungen, ist es mutig oder ängstlich? Liebt das Kind Wasser-Aktivitäten? Wandert es und klettert es gern in den Bergen? Mag es Tiere, oder engagiert es sich für die Umwelt oder ist es künstlerisch begabt?

Mit diesen Informationen suchen Eltern beispielsweise im Internet nach einem Angebot. Dazu verwenden sie in den Suchmaschinen die Begriffe Feriencamp, Ferienlager, Ferienfreizeit oder Stichworte wie Ferienlager in Sachsen, Badefreizeit, Reiterfreizeit, Ökocamp, Kletterfreizeit, Überlebens-Feriencamp, Fußball-Freizeit. Es empfiehlt sich, verschiedene Varianten auszuprobieren.

Wer nach einem passenden Ferienlager für sein Kind sucht, findet zudem Hilfe bei Sportvereinen, Chören, Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden sowie bei politisch orientierten Organisationen.

Fazit

Ein Ferienlager ist eine Option, Ihrem Kind einen Urlaub zu ermöglichen, auch wenn Eltern keine Zeit haben. Der Nachwuchs kommt aus dem täglichen Einerlei heraus, langweilt sich nicht, schließt neue Freundschaften und wird betreut. Gemeinsam mit anderen Kindern oder Jugendlichen stärkt er sein Selbstbewusstsein sowie seinen Teamgeist und lernt, mit Stärken und Schwächen umzugehen. Verbringt das Kind einige Tage in einem Ferienlager, fallen Kosten an, die für eine Woche von wenigen hundert bis mehr als tausend Euro reichen können.

Verfasst von hajo